DIE ZUKUNFT DES WALDES BEGINNT HIER UND HEUTE.
Die Vogelkirsche verbindet relativ schnelles Wachstum mit wertvollen Holzeigenschaften, steigert die Artenvielfalt
und trägt zu einem lebendigeren Landschaftsbild bei.
Der Klimawandel stellt die Wälder vor erhebliche Herausforderungen, von denen eine Reihe von einheimischen Baumarten nicht unberührt bleibt. Eine Baumart, die dagegen vor allem von höheren Temperaturen profitieren kann, ist die Vogelkirsche (Prunus avium L.). Sie ist in ganz Deutschland natürlich verbreitet und bevorzugt in der Hauptsache die warmen Lagen des Hügellandes und der unteren Berglagen. Unter den bisherigen Klimabedingungen kommt die Vogelkirsche als Lichtbaumart in geringen Anteilen beigemischt in wärmeliebenden Laub- und Nadelmischwäldern aus Eiche, Buche, Hainbuche, Linde oder Kiefer vor. Im Vergleich zu Eiche und Buche wächst sie bis zum 40. Lebensjahr sehr schnell und produziert ein wertvolles, attraktives Holz. Die Vogelkirsche hat sich bisher als tolerant gegenüber Hitze und Trockenheit erwiesen.
Die Leistungen von Wäldern wie die Rohholzproduktion, die Klimaschutz-, Erholungs- und Naturschutzleistungen auf Dauer zu bewahren, ist ein wesentliches Ziel der Wald- und Forstwirtschaft im Zuge des Klimawandels. Eine besondere Rolle spielen hierbei die Kohlenstoff-Speicherfähigkeit und die Fähigkeit von Wäldern, die Ansprüche von Gesellschaft und Wirtschaft weiterhin im gewohnten Umfang bedienen zu können.
Dabei kommt der Vogelkirsche eine wachsende Bedeutung zu. Sie bietet neben ihren wirtschaftlich hochinteressanten Wachstums- und Holzeigenschaften unter anderem Lebensraum für Käfer- und Pilzarten, Nahrung für fruchtfressende Vogelarten oder für blütenbestäubende Insekten. Die Vogelkirsche leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Artenvielfalt im Ökosystem Wald. Die auffällige Blüte im Frühjahr und die Färbung der Blätter im Herbst bereichern die Landschaft und sind ein nicht zu unterschätzender ästhetischer Aspekt.
„Wir haben was zu gewinnen, wenn wir uns entschlossen um die Wälder kümmern. Wir müssen die Wälder stark und stabil machen, damit sie uns schützen können. Unsere Wälder sind unsere wichtigsten Mitstreiter bei der Bewältigung der Klimakrise.“
Auszug Grundsatzrede zur Waldpolitik 2023 –
Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft